Münchens Quantum Valley

MQV

Der Freistaat Bayern fördert und treibt die Entwicklung von Quantentechnologie voran und setzt dabei auf das Leibniz-Rechenzentrum (LRZ): Die Bayerische Akademie der Wissenschaften (BAdW), die Fraunhofer-Gesellschaft, die Max-Planck-Gesellschaft zur Förderung der Wissenschaft sowie beide Münchner Universitäten bündelten am 11. Januar 2021 in einem Memorandum of Understanding ihre Expertise und richten zusammen das Munich Quantum Valley ein. Hier werden Wissenschaft, Forschung, Gründer:innen und Industrie ein anregendes Umfeld, Kooperationsmöglichkeiten und Austausch finden, um Quantentechnologien und Quantencomputing zu entwickeln und zur Vermarktung zu bringen.

Quanten-Simulator für den SuperMUC-NG

Als Institut der BAdW unterstützt das LRZ dieses entstehende Technologie-Cluster: „In unmittelbarer Nachbarschaft zum Walter-Meißner-Institut, der Technischen Universität München und der Ludwig-Maximilians-Universität werden wir Forschende mit Technologie und Expertise tatkräftig unterstützen“, sagt Professor Dieter Kranzlmüller, Leiter des LRZ. „Wir sind sehr stolz darauf, ein Teil dieser einzigartigen Technologie-Offensive von Bayern zu sein und an einer wichtigen Zukunftstechnologie mitentwickeln zu können.“ Dafür stellt das LRZ auf seinem Höchstleistungsrechner SuperMUC-NG schon jetzt einen Quantencomputing-Simulator mit 42 Qubits bereit. Mit dem Netzwerk Bavarian Quantum Computing eXchange (BQCX) existiert am LRZ bereits eine Austausch-Plattform für die bayerische und internationale Quanten-Community, hier kommen einmal im Monat Forscher:innen, Unternehmen und Nachwuchs zusammen. „Wir arbeiten daran, unseren Nutzerinnen und Nutzern Zugang zu neuester, verfügbarer Quantencomputing-Hardware zu verschaffen, um so die Entwicklung von Software und Algorithmen zu ermöglichen“, so Kranzlmüller. „Erste Trainingsangebote rund um Quantemcomputing sind ebenfalls schon in der Pipeline.“

Zusammenarbeit und Qualifizierung

Am Walter-Meißner-Institut in der Nachbarschaft des LRZ wurden Grundlagen für Quantencomputer erforscht und erste Technologien zum Bau von Prozessoren entwickelt und erforscht. Das WMI, ebenfalls ein Tochterinstitut der BAdW, prägt seit langem die Quantentechnologie und hat das Munich Quantum Valley mitinitiiert. Quantencomputer und -simulatoren sollen einmal Probleme lösen, die selbst leistungsfähigste Supercomputer nicht berechnen können. Sie eröffnen damit neue Perspektiven für Forschung und Technik, aber auch für das Maschinelle Lernen und die Künstliche Intelligenz. Als bayerische Initiative soll das Munich Quantum Valley eine Säule in einer nationalen und europäischen Quantenstrategie sein und mit internationalen Technologiezentren im Silicon Valley, in Boston, Shanghai und Tokio konkurrieren. Dafür investiert der Freistaat in den nächsten zwei Jahren 120 Millionen Euro, in das Munich Quantum Valley sollen außerdem Fördergelder des Bundes fließen, der für Quantentechnologien rund zwei Milliarden Euro bereitstellt.

Im Munich Quantum Valley werden Gründer:innen, Unternehmen und Wissenschaft ein einzigartiges Umfeld für Erfindungen und technische Entwicklungen vorfinden. Die aktuelle Offensive folgt einem Drei-Punkte-Plan: Neben der Einrichtung eines Zentrums für Quantencomputing und Quantentechnologien (ZQQ), soll ein Technologiepark oder -Cluster entstehen, außerdem Programme zur Qualifizierung von Wissenschaftler:innen, zur Rekrutierung von Spitzenforschern und -forscherinnen sowie zur Sicherung von Urheber- und Patentrechten.

Links zur High-Tech-Agenda und zur Quantum-Strategie von Bayern:
KI-Agentur
Quantum-Strategie Bayern
High-Tech Agenda Bayern

Foto: Bayerisches Ministerium für Wirtschaft und Kunst. Nach Unterzeichnung der Absichtserklärung. Von links: Prof. Dr. Reimund Neugebauer (Fraunhofer Gesellschaft), Prof. Dr. Bernd Huber (Präsident LMU), Prof. Dr. Thomas O. Höllmann (Präsident BADW), Markus Söder (Ministerpräsident Bayern), Prof. Dr. Martin Stratmann (Max-Planck-Gesellschaft), Thomas F. Hofmann (Präsident TUM), Bernd Sibler (Minister für Wissenschaft und Kunst), Hubert Aiwanger (Minister für Wirtschaft)