Die Datenbank für guten Service

Kontrolldesk

Alles unter Kontrolle: Mit einer Configuration Management-Datenbank steuert und überprüft das LRZ seine Dienste. Foto: Adobe

Münchner Wissenschaftsnetz, Wireless Local Area Networks (WLAN), Mailhosting, die Ausstattung mit Computerarbeitsplätzen: Hinter jeder Leistung des Leibniz-Rechenzentrums (LRZ) für Wissenschaft und Forschung stehen Gerätschaften und Netztechnik. Die werden in einer zentralen Datenbank inventarisiert, der Configuration Management Data Base, kurz CMDB. „Darin finden sich Hardware, Switches, Monitore, Router, Access Points, aber auch solche Punkte wie IP-Adressen von Servern, also alles, was für das Management unserer IT-Services notwendig ist“, sagt Markus Gillmeister, Informatiker und am LRZ zuständig für Benutzernahe Dienste. „So behalten wir die Übersicht, können Dienstleistungen optimieren und Kund:innen gezielter und genauer informieren.“

Transparenz verbessert Abstimmung

Inzwischen verzeichnet die Datenbank insgesamt 148.000 Posten, und jeden Tag werden es mehr. Darunter sind knapp 5000 Access Points, 256 Firewalls, 1486 Server, die Geräte von knapp 500 Arbeitsplätzen im LRZ sowie an Münchner Universitäten, außerdem 2853 virtuelle Maschinen. Vier Mitarbeitende des LRZ programmierten, was ihre Kolleg:innen zuvor an Ideen und Forderungen für eine einheitliche Datenbasis gesammelt hatten. So entstand eine lange Liste – zumal jedes Element darin weiter spezifiziert wird, etwa durch die Inventarnummer, mit Daten zu Rechnung und Garantie, zu Standort und vor allem zum Dienst, dem er zugeordnet ist. Die CMDB wurde für die Zertifizierung des IT-Service-Managements nach ISO/IEC-Norm 20.000 entwickelt, vereinigt die Inhalte unterschiedlichster Dokumente, Tools und Listen, die Abteilungen bislang für sich führten.

Sie ist allerdings mehr als bloß eine Liste, sie zentralisiert Informationen, zeigt den Lebenszyklus von Geräten, Lizenzen sowie Abhängigkeiten zwischen einzelnen Posten, ordnet diese Services und Nutzer:innen zu und ermöglicht intern eine bessere Abstimmung. „CMDB ist ein Schritt zum datengetriebenen Unternehmen“, erläutert Gillmeister. „Auch wenn wir noch viele Daten von Hand einpflegen, hilft die Datenbank schon bei der Automatisierung von einigen Services.“ Wird beispielsweise eine Firewall in der Cloud um eine virtuelle Maschine gezogen, sammelt ein Tool bei CMDB die dazu notwendigen Daten zu Netz, Server, nötigen Co-Systemen – und die Schutzmaßnahme kann mit wenigen Klicks aktiviert werden. Ob sie noch funktioniert, speichert die CMDB natürlich auch.

Automatisierte Informationen und Services

Das ermöglicht Kontrolle und Management: Fällt einer der 25 Server aus, auf denen die Groupware Exchange und das Mailsystem laufen, werden die Nutzer:innen dieses Dienstes benachrichtigt. Vor Wartungen oder wenn Geräte ausgetauscht werden, können Anwender:innen dank CMDB jetzt nach Standort angesprochen werden. Ziel ist, dass die LRZ-Systeme diese Aufgabe einmal selbst übernehmen: „Wir tasten uns an automatisierte Informationen heran“, berichtet Gillmeister. „Dazu aber müssen die CMDB-Daten überprüft und bei Bedarf optimiert werden. Wir haben sie aus diversen Systemen und teils von Hand in CMDB eingepflegt, das erhöht leider die Fehlerquote.“

Trotzdem – die Vorteile von CMDB sprechen sich für sich: Die IT-Abteilungen der Münchner Universitäten würden gerne zumindest auf einen Teil von CMDB zugreifen, um den Überblick über Gerätschaften und Dienstleistungen zu behalten, die Institute und Lehrstühle vom LRZ abonnieren. Im LRZ selbst denken die Expert:innen schon über eine Statusseite nach: auf der zeigen Ampeln, wie die IT-Dienste des Rechenzentrums gerade funktionieren. Auch dieser Service würde hauptsächlich durch die zentrale Inventarliste CMDB gespeist. (vs)