Studierenden haben wir Einiges zu bieten

Mehr als 5400 Prozessoren oder CPU-Kerne, über 120 Server, rund 40 Terabyte Arbeitsspeicher (Random Acess Memory RAM), knapp 2000 Switches und etwa 5000 Accesspoints: „Wir sind für das Wintersemester gut gerüstet“, sagt Norbert Hartmannsgruber, promovierter Physiker, der am Leibniz-Rechenzentrum (LRZ) die Abteilung Benutzernahe Dienste und Services (BDS) leitet. 17.000 Studierende haben sich allein an den Münchner Universitäten neu eingeschrieben, schätzungsweise 13.000 weitere Nutzer:innen werden daher auf die Infrastruktur zugreifen, die das LRZ als IT-Dienstleister nicht nur den Universitäten, sondern weiteren Hochschulen in München und Bayern, der Bayerischen Staatsbibliothek und weiteren Forschungsinstituten zur Verfügung stellt. Für Studierende hält das LRZ nützliche Dienstleistungen bereit, die das Arbeiten erleichtern. Welche das sind, erklärt Hartmannsgruber im Interview*:

NorbertIm Wintersemester werden viele Lehrveranstaltungen online organisiert: Muss das LRZ dafür Kapazitäten erhöhen?

Dr. Norbert Hartmannsgruber: Wir haben unsere Systeme, den Speicherplatz und das Münchner Wissenschaftsnetz (MWN) während des Pandemie-Lockdowns ausgebaut und sind gut für das Wintersemester gerüstet. Alles ist kontrolliert und funktioniert. Wir hören, dass Studienanfänger:innen eher in Präsenzveranstaltungen lernen werden, damit sie besser an den Universitäten und in München heimisch werden, ältere Semester studieren öfter online. Die Online-Lehre stemmen wir gemeinsam mit den Universitäten und Hochschulen, die zusätzlich zum Münchner Wissenschaftsnetz (MWN) oder dem Videokonferenz-Tool Meet.LRZ für Vorlesungen, Seminare sowie Veranstaltungsmitschnitte eigene Lösungen bieten. Mit den IT-Verantwortlichen der Universitäten und Hochschulen tauschen wir uns regelmäßig intensiv aus, damit mögliche Engpässe oder Probleme schnell beseitigt werden.

Das LRZ ist Dienstleister von Universitäten und Hochschulen – bietet es auch Dienste für Studierende?

Hartmannsgruber: Studierenden haben wir Einiges zu bieten, auch wenn das LRZ sie meistens nicht direkt, sondern über die Hochschulen, deren Fakultäten oder Institute anspricht. Mit dem MWN, mit Bayern-WLAN und Eduroam bringen wir kostenloses, sicheres Internet direkt in Hörsäle und Seminargebäude. Mit LRZ Sync+Share oder BayernShare können Studierende Dateien so einfach austauschen wie mit Google Drive oder Dropbox, ihre Daten lagern dann datenschutzkonform auf Servern in Bayern. Über Verhandlungen zu Campus-Lizenzen sorgen wir dafür, dass Studierende Office-Programme und Software, die fach-relevant ist, nutzen können, wenn wiederum die Universitäten diese Lizenzen nutzen. Sophos ist ebenfalls praktisch – das Antivirenprogramm kann beim LRZ auf Desktops und Notebooks heruntergeladen werden und wird regelmäßig aktualisiert. Student:innen können im LRZ  außerdem den Umgang mit Office-Programmen wie Excel lernen und günstig Handbücher kaufen, die sich im Umgang mit den Anwendungen bewährt haben.

Aber die meisten Angebote kommen nicht direkt vom LRZ…

Hartmannsgruber: Wir stellen Dienstleistungen und Technik bereit, die Hochschulen und Universitäten an Studierende verteilen. Studierende brauchen zuerst eine Benutzerkennung ihrer Hochschule und können sich damit auch für LRZ-Dienste oder im MWN anmelden. Nur für Schulungen oder Handbücher melden sie sich direkt beim LRZ. Bei Problemen mit Software, Internet, Verbindungen sind die Universitäten und Fakultäten ebenfalls die ersten Ansprechpartnerinnen, mit denen wir eng kooperieren.

In Bibliotheken baut sich das WLAN oft nur schwer auf oder funktioniert nicht: Hast Du einen Tipp?

Hartmannsgruber: Das ist auch in größeren Hörsälen oft so und liegt daran, dass sich alle mobilen Geräte meistens an den Accesspoints einloggen, die in Eingangsnähe installiert wurden, und diese dann überfordert sind. Mehr Bandbreite und eine bessere Verbindung bekommen die, die das Login unterbrechen und erst aufbauen, wenn sie ihren Platz gefunden haben. Dann verbinden sich die Geräte meist mit weniger beanspruchten Accesspoints. Außerdem schirmen Metallregale das WLAN ab, wer in der Bibliothek online arbeitet, sollte das an den Tischen am Rand und nicht zwischen Regalen tun. Aber jetzt wünschen wir allen Erstsemestern und Studierenden einen guten Start ins Wintersemester, trotz der erschwerten Bedingungen.“

* Übrigens: Student:innen, die sich gerne mit Computer und IT-Technik beschäftigen, können beim LRZ auch Geld verdienen. Wir suchen regelmäßig studentische Hilfskräfte für den Servicedesk und andere spannende Aufgaben. Dazu mehr unter Jobs.