Unsere LRZ Corona-Helden

Auf einmal ist das LRZ weitgehend leer: Damit sich 200 von 250 Mitarbeitenden Mitte März von heute auf morgen ins Homeoffice verabschieden konnten, waren eine Menge Planungen und Vorbereitungen nötig. Und in anderen Abteilungen stiegen danach die Anforderungen extrem an, weil nicht nur wir, sondern auch unsere Kunden – Forscherinnen, Wissenschaftler, Studierende – in Corona-Zeiten remote arbeiten, lernen und sich dabei virtuell austauschen wollen und müssen. Die Ausstattung stimmt, die Verbindungen funktionieren weitgehend reibungslos: Läuft am LRZ. Auch in Notfällen. Auch wenn wir nicht da sein müssen.
Wem wir das zu verdanken haben? Hier stellen wir einige Teams und Arbeitsgruppen vor, die dafür sorgten und sich immer noch darum kümmern, dass Wissenschaft und Lehre in München und Bayern weiter funktionieren und wir sicher und einwandfrei arbeiten können: DANKESCHÖN

Mit dem Mann sind wir bestens verkabelt

Christof Häfele ist Elektroingenieur, gehört zum Team Netzwartung und betreut die Verkabelung von Arbeitsplätzen, Fakultäten, Instituten: „Wir halten das Datennetz am Laufen, überall, wo ein Datenkabel verlegt ist, werden wir aktiv. Wir warten und betreuen, planen aber auch Ausstattungen und beraten Universitäten, Verwaltungen oder Bauherren.“ Galileo ist ein Projekt, das das Team begleitet. In diesem Wohn- und Arbeitskomplex am Garchinger Forschungscampus sorgt das LRZ für IT-Technik und die Netzwartung für die passende Verkabelung. Neun von 11 Teammitglieder sind meistens unterwegs zu den rund 1965 Switches und 4679 Access Points, die an Universitäten und Instituten installiert sind: „Wenn aktive Komponenten kaputt gehen, müssen wir raus, sonst sind die Netze tot.“ An manchen Netzverteilern hängen gleich mehrere hundert Arbeitsplätze. Rücken die Spezialisten sonst zu zweit aus, waren sie während der Corona-Quarantäne allein unterwegs. Über Rocket-Chat meldeten sie sich an und ab: „Verteilerräume werden kaum frequentiert, sind oft schlecht belüftet, wenn da einer umkippt, merkt das so schnell keiner.“ Sicherheit ist auch eine Frage für Teamgeist.


Der Mann hilft uns im World Wide Web

Alex_sAlexander Schreiner kümmert sich mit Kollegen und Kolleginnen um Infrastruktur fürs Web, Exchange-Server und ums ID-Management, das mehr als 100.000 Kennungen von LRZ-Beschäftigten und -Nutzern betreut und Zugänge zu Online-Diensten, Cloud und Datenspeichern gewährt. „Die Dienstleistungen, die das LRZ anbietet, werden immer komplexer, das erhöht den Beratungsbedarf“, erzählt Schreiner. „Wir sind die ersten Ansprechpartner für Nutzer.“ Nicht erst seit Corona gehört daher Teamviewer zu den wichtigsten Werkzeugen, weil die Spezialisten damit von Ferne Zugangswege demonstrieren und bei Bedarf Nutzerkonten und Technik besser einrichten können. Besonders oft hat es das Team mit den rund 5000 Master-Usern zu tun, die sich an Fakultäten und Instituten um IT und Digitales kümmern und Nutzer – Angestellte, Studierende, Doktoranden, Forschende – zu LRZ-Diensten an- oder abmelden. Alexander Schreiner betreut vor allem die der TUM. „Ich lerne viel Neues kennen, mir macht das Spaß, Projekte und Nutzer mit unseren Diensten auszustatten und sie so zu begleiten.“


Mit dem Mann können wir visualisieren

Kristian_sKristian Weinand veranschaulicht mit seinen Kolleginnen und Kollegen Forschung und arbeitet im Zentrum für Virtuelle Realität und Visualisierung V2C. „Ich habe mich auf 3D-Modellierung spezialisiert.“ Am V2C entstehen Bilder von interstellaren Turbulenzen, Virtual- oder Augmented Reality-Anwendungen aus Geo- und Medizindaten oder werden Räume wie der Kaisersaal in Bamberg anhand von unzähligen Fotos, Messungen oder Scan-Daten digital aufgebaut. „So können Studierende und Forscher Orte betreten, die schwer zugänglich sind, oder empfindliche Gegenstände betrachten, ohne sie wirklich anfassen zu müssen.“ Mit Hilfe des V2C lehrt die Tierärztliche Fakultät der LMU Anatomie jetzt digital: Das V2C-Team empfahl die Tools und Tricks, mit denen rund 600 Präparate digitalisiert, in 3D dargestellt und online für Studierende zugänglich gemacht werden konnten. „Für den Workflow zur Bearbeitung der Scan-Daten haben wir ein Video-Tutorial erstellt.“ Das könnte auch Maschinenbauern, Architekten, Archäologen, Historikern beim Digitalisieren von räumlichen Anschauungsobjekten helfen.

Mit der Frau planen, koordinieren wir – und helfen anderen Institutionen

Mueller-Severine_sAls Fremdsprachensekretärin gehört Severine Müller zum Team, das die Termine des LRZ-Direktoriums abstimmt. Sie organisiert Dienstreisen, plant Veranstaltungen, telefoniert, kümmert sich. Umsichtig, exakt, fröhlich. Das und ihre Heilpraktikerinnen-Ausbildung ließen sie systemrelevant werden: Sechs Wochen half Severine im Gesundheitsamt Erding aus, informierte Corona-Infizierte, recherchierte deren Kontakte, um auch diese in Quarantäne zu schicken. „Den ganzen Tag telefonieren und negative Nachrichten überbringen. Aber du klärst auf, hilfst und leistest einen Beitrag. Das war ein Super-Gefühl und hat mir viele neue Erfahrungen gebracht.“ Zu den Aufgaben gehörten Hygieneinfos für Asylbewerber – sogar auf Farsi und Ukrainisch. „Beeindruckend, wie das Amt die Krise meistert, da wurden morgens oft Regeln ausgegeben, die mittags wieder revidiert wurden, weil sie sich regional oder national geändert hatten. Vielleicht ist die Arbeit im Amt manchmal umständlich, aber die Mitarbeitenden blieben am Ball, reagierten flexibel und informierten zügig.“ Und mit Herzblut: „Wenn du siehst, wie sie sich reinhängen, dann ärgert mich die Nachlässigkeit und Unvernunft, wie Manche inzwischen mit Abstandsregeln und Masken umgehen.“

Mit der Frau kommunizieren wir digital

Rebecca_sRebecca Hillebrand hat am LRZ Fachinformatikerin für Systemintegration gelernt und bringt ihre Erfahrungen nun ins Exchange-Team ein. Dieses kümmert sich um Online-Kommunikationsmedien wie Email oder das Videokonferenz-Tool LRZ Meet. Es betreut unter anderem Mailinglisten, reinigt den Mailverkehr vom Spam: „Phishing- und Spam-Mails werden nicht weniger, Spammer behandeln aber jetzt Corona-Themen“, beobachtet Rebecca. Seit der Umstellung auf Online-Lehre, werden mehr Mails verschickt, doch auch Tools wie Meet.LRZ.de ersetzen Treffen. Auch das Exchange-Team koordiniert sich neuerdings damit. Die Systeme halten dem Mail-Ansturm wie auch der Zunahme von Videokonferenzen stand. Einige Mail-Provider mussten dem LRZ und seinen Nutzern aber mehr Senderaten zugestehen: „Wenn TUM oder LMU an alle Studenten schreiben, sind das gleich 50.000 Mails innerhalb von wenigen Minuten“, berichtet Rebecca. „Bei Meet registrieren wir in Spitzenzeiten bis zu 60 Konferenzen gleichzeitig, mit bis zu 300 Teilnehmern.“ Ärgernis bleibt, wenn Email-Accounts als Datenablage missbraucht werden: „Dateien sind sicherer im persönlichen Cloudspeicher abgelegt, und es ist einfacher, sie über LRZ Sync+Share mit einer Gruppe zu teilen“, erklärt Rebecca.

Mit dem Mann bilden wir aus

Sandro_sAlessandro Podo hat am LRZ IT-Systemelektroniker gelernt und gehört zum Ausbildungsteam, das seine Aufgaben jetzt digitalisierte: „Als Ausbilder sitze ich nah dran und sehe die Probleme mit den Aufgaben. Das geht im Homeoffice nicht.“ Videokonferenzen können Gespräche nicht ganz ersetzen, aber es funktioniert. Froh sind alle darüber, dass nun wenigstens an einem Tag pro Woche zumindest an den LRZ-Systemen wieder praktisch geübt werden kann, Switches einzubauen und Kabel zu ziehen. Theorie aber wird online gepaukt: Das Team hat auf der Moodle-Plattform Inhalte in 15minütige Videos umgesetzt. „Wir fragten die Azubis, was sie wie am besten lernen und haben danach gefilmt. Die Videos helfen, Manpower einzusparen.“ Künftig sollen LRZ-Auszubildende Basiswissen digital lernen und mit den Kollegen Fachwissen aufbauen. Das möglichst spielerisch: Dafür testen sie mit ihren Ausbildern immer mal wieder Gamification-Tools für Moodle, etwa für Wissens-Battles gegeneinander oder Lern-Quiz. Die Lernergebnisse aus der Corona-Zeit werden ausgewertet, um die digitale Lehre optimieren zu können. Das gehört sich so in einem wissenschaftlichen Rechenzentrum.

Der Mann hilft uns beim Kostensenken

Max_sMax Diehn leitet das Lizenz-Team, das die Nutzungsrechte von Software verhandelt. So können Mitarbeitende und LRZ-Nutzer digital organisieren, kalkulieren, forschen. „Lehrstühle und Institute brauchen Hilfe und Beratung bei der Beschaffung von Software, für Kosteneffekte bündeln wir Bedarfe.“ Wird ein Programm gleich von Zehntausenden eingesetzt, wird die Nutzung oft billiger. Vor Kurzem verhandelte das Team noch Lizenz-Verträge für das Münchner Wissenschaftsnetz (MWN), heute geht es gleich um bayern- oder bundesweite Lösungen, Massenbeschaffung, Flatrates – Cloudcomputing lässt grüßen. „Früher waren die Verträge lesbarer, inzwischen haben wir es mit verzweigten Dokumenten von gefühlt 100 Seiten und mehr zu tun.“ Das verlangt wirtschaftliches und juristisches Know-how. Durch Corona benötigten Hochschulen und Lehrstühle schnell zusätzliche Software. „Hersteller locken gern mit kurzfristig kostenlosen Lizenzen, langfristig fehlen den Forschungseinrichtungen aber Budgets für Software.“ Auch dadurch wächst der Bedarf an Beratung und ausgefuchsten Nutzungsverträgen.

Die Frau setzt das LRZ gekonnt in Szene

Erika_sErika Krimmer ist kreative Grafikerin, gehört zum PR-Team, visualisiert Zahlen aus dem LRZ in Grafiken, baut Vorlagen für einheitliche Präsentationen – und zeichnet die Bilder für diese Serie. „Corona hat den Bedarf an interner Kommunikation ganz schön erhöht und die Forschung lief im Remote-Status weiter.“ Neben Illustrationen und Texten für Newsletter, Social Media und die „Neues“-Seite auf der Homepage sind jetzt auch Beiträge für den internen Chat gefragt. Das PR-Team berichtete über Corona-Forschung und den Lock-Down, über Data Storage-Projekte, Quantum Computing, digitale Lehr-Tools, Sicherheitsfragen. „Zweimal die Woche stimmen wir uns per Videokonferenz ab, das funktioniert gut, aber langsam wird’s Zeit, dass wir uns wieder persönlich treffen.“ Gerade laufen die Vorbereitungen für den Jahresbericht, auch er enthält Geschichten rund ums LRZ und seinem Team: „Ein Anliegen ist uns, die LRZ-Dienste und Forschungsprojekte so darzustellen, dass jeder sie versteht.“


Mit Christoph informieren wir online

Christoph_sChristoph Moser hat Informatik studiert und ist am LRZ Teil des neunköpfigen Web-Teams, das Nutzer*innen vor allem die Infrastruktur für Websites zur Verfügung stellt: „Konkret sind das Webserver mit PHP und Datenbank“. Durch den Lock-Down stieg die Zahl der vom LRZ gemanagten Websites auf über 1000: „An den Domain-Namen war zu erkennen, dass es an Lehrstühlen und Forschungsinstituten jetzt eher um interne Portale ging, etwa um Mitarbeitende oder Studierende im Homeoffice zu koordinieren und zu informieren.“ Speziell für Moodle, eine Online-Plattform für die digitale Lehre, stockte das Team die Kapazitäten auf und ließ sechs weitere Server installieren. Nebenbei betreut die Gruppe noch GitLab, eine Webanwendung zur Versionsverwaltung für Softwareprojekte und zur Qualitätssicherung. „Diese setzen rund 20.000 unserer Nutzer*innen im Uni-Umfeld ein.“ Wie bei den Websites ist es auch dabei wichtig, dass der Dienst stabil läuft, aktuell bleibt und die neuesten Features unterstützt.


Mit dem Mann tauschen wir Daten und Dateien

Christian_G_sChristian Greunke ist promovierter Chemiker, war erst Nutzer des LRZ und kümmert sich heute im Speicher- oder NAS-Team um den Datenaustausch, vor allem um Speicherdienste in der Cloud sowie LRZ Sync+Share. „Fast jeder, der an einer Münchner Universität Daten speichern oder austauschen will, setzt dabei auf diese beiden Dienste. Die Datenmengen, die unsere Nutzer verarbeiten, reicht von wenigen Gigabytes bis zu mehreren Terabytes.“ Knapp 120.000 Accounts organisiert das NAS-Team, durch Corona stieg allein bei LRZ Sync+Share die Nutzerlast um 25 %: „Die Leute und Institute tauschen heute viel mehr Daten und Dateien aus.“ Ein großer Teil der Nutzer erhöhte dafür den Speicherplatz. Zu Jahresbeginn hatten Greunke und seine Kollegen LRZ Sync+Share noch aktualisiert, mit Corona hat die neue Version ihre Feuerprobe bestanden: „Sie ist viel leistungsfähiger und erreicht eine gute Performance.“ An der Usability wird weitergearbeitet, schließlich soll jeder den Dienst nutzen können, ohne lang im Handbuch zu blättern: „Das kriegen wir auch noch hin.


Mit diesem Mann lasten wir die Supercomputer voll aus

Nisarg_sNisarg Patel ist Luftfahrt-Ingenieur und hat sich auf Simulationen spezialisiert. Am LRZ ist er Teil des High-Performance Computing- oder HPC-Teams von rund 25 Spezialisten verschiedener Wissenschafts-Bereiche. "Wir helfen Forschern bei der Integration, Parallelisierung und Optimierung von Codes auf den HPC-Systemen wie SuperMUC-NG und CoolMUC. Mit dem Angebot von rund 3 Milliarden CPU-Stunden pro Jahr wollen wir den wissenschaftlichen Horizont in Deutschland und Europa erweitern". Das HPC-Team hat dazu etwa 400 Open-Source- und kommerzielle Programme in petto. Obwohl Codes schnell installiert sind, braucht es Erfahrung und Optimierung bis jeder der 6480 Computerknoten des SuperMUC-NG oder die 960 Knoten des CoolMUC-2 beschäftigt is, und so kann es manchmal bis zu einem Jahr dauern, bis die Supercomputer mit einem Code ausgelastet sind. "Weil wir am LRZ mit Forschern aus ganz Europa zusammenarbeiten, gehört Remote zum Alltag." Corona änderte nicht die Arbeitsweise im HPC-Team, brachte aber neue Forschungsprojekte ins LRZ. Und das Team wurde durch Hacking herausgefordert, schließt nun Schlupflöcher und sucht nach neuen Plug-ins für die Forscher.

Mit dem Mann lehren wir online

Volker_2_sVolker Weinberg koordiniert das Lehrprogramm des LRZ im HPC-Bereich, organisiert Kurse und Workshops von PRACE und arbeitet auch als Dozent. „Im März wurde ich mitten aus einem Kurs ins Homeoffice geschickt,“ erzählt er. Seither widmen er und seine Kollegen sich der digitalen Lehre und testen Konferenz-Tools. „Die Tools müssen Interaktivität und das Einteilen der Teilnehmer in Gruppen ermöglichen“, so die Erfahrung. „Schön ist, wenn weitere Feedback- und Chatfunktionen dazu kommen.“ Die digitale Lehre läuft jetzt an. „Den ersten Kurs zu OpenCL verschoben wir auf nachmittags, damit der Dozent von Intel ihn aus den USA halten konnte. Erstmals haben sich Interessenten aus Ägypten, Zypern und Italien registriert.“ Mit Online-Kursen können LRZ und PRACE Wissen ins Ausland exportieren und den Kreis ihrer Dozenten ausweiten. „Ich war kein Freund von Online-Veranstaltungen, heute sehe ich sie als Bereicherung“, sagt Volker. Er hantiert jetzt begeistert mit mehreren Devices und Nicknames gleichzeitig, um Lehr-Tools zu bewerten und die Gestaltung von Kursen den neuen technischen Möglichkeiten anzupassen.

Mit der Frau sind wir sicher

eda-seval_s2Eda Seval leitet den Servicedesk und hat 2018 für die ISOZertifizierungen des LRZ an Notfallplänen mitgearbeitet, sogar an einem Pandemieplan: „Dass der einmal eintritt, daran haben wir damals nicht gedacht“, sagt sie. „Notfallpläne entstehen im Team, über mögliche Risiken kann man nur zusammen nachdenken.“ Geregelt wurde, welche Dienste das LRZ wie sicherstellt, wenn wenige Beschäftigte vor Ort arbeiten.
„Wir merken jetzt, dass wir damals auf einige Services zu wenig eingegangen sind.“ Daher müssen Notfallpläne geprüft werden: Dazu notieren die Risikoexperten aller Abteilungen jetzt, welche Prozesse sich bewähren und wo Anpassung nötig ist. „Nur Vor-Ort-Dienste wie Veranstaltungen oder Führungen können wir im Pandemiefall nicht aufrechterhalten, aber die technischen Services funktionieren auch in Abwesenheit sehr gut.“ Das aber kontrolliert das Team detaillierter, wenn alle wieder vor Ort sind.

Mit dem Mann sind wir gut beraten

Stefan_sStefan Metzger ist der Chief Information Security Officer (CISO) des LRZ und kümmert sich darum, dass die Services des LRZ auch in Krisenzeiten zuverlässig weiterlaufen und die Daten gut geschützt bleiben, die in Cloud oder auf Servern lagern. Mit dem Notfallteam und den Teamleitungen des LRZ feilt Metzger immer wieder an internen Abläufen und Kommunikationsprozessen, um die Datensicherheit und den Datenschutz weiter zu erhöhen. Er organisiert auch Schulungen und berät Mitarbeitende. „Um die Sicherheit zu erhöhen, muss ich nicht alle technischen Details kennen, dazu kann ich die Spezialisten fragen“, sagt er. „Aber ich sollte wissen, welche Zusammenhänge existieren und welche Aspekte zur Beantwortung von Sicherheitsfragen wichtig sind.“ Es geht um Technik, um Organisation und geltendes Recht, meistens aber weniger um Kriminelle, sondern um Anwenderfehler: „Die meisten Risiken im Internet gehen nicht auf Hacker, sondern auf Anwenderfehler und Fehlkonfigurationen zurück oder besser auf Nachlässigkeit und zu große Vertrauensseligkeit."

Mit der Frau meistern wir Krisen

Karola_sKarola Füssel arbeitet im Bereich Finanzen am LRZ. Zusammen mit dem Notfallteam hat sie in wenigen Tagen dafür gesorgt, dass sich rund 200 von 250 Beschäftigten ins Homeoffice verabschiedeten und trotzdem alle IT-Services des LRZ funktionieren. „Dieser Krisenfall war neu, es gab viel Aufregung.“ Mit Informationen und Planung arbeitete sie dagegen an. Erst Besprechungen organisieren, Telearbeit und Präsenz regeln, dann Mails beantworten. Jetzt ist die Präsenzliste wichtig: Sie regelt, wer wann im LRZ arbeitet. Bei einem Corona-Verdacht können Kollegen benachrichtigt und sofort in Quarantäne geschickt werden. „Für meine Aufgaben arbeite ich mit allen Abteilungen zusammen, kenne also die Ansprechpartner für Notfälle.“ Wann der Shutdown endet, weiß Füssel nicht: „Der Wiedereinstig wird hoffentlich einfacher, per Mail wird informiert, wann und wie genau es weitergeht am LRZ.“

Von der Frau lassen wir uns motivieren

Sarah_sSarah Struck ist Personalerin am LRZ und mit ihren KollegInnen zurzeit vor allem mit Mails beschäftigt: Wie wird Urlaub beantragt? Wann kann ich wieder ins Büro? Muss ich telearbeiten, wenn Kinder stören? „Jeder, der remote arbeiten kann, soll das machen, um das Risiko für sich und alle Beschäftigten zu reduzieren.“ Für bessere Stimmung und für den Zusammenhalt hat das Personalteam zusammen mit Kollegen den internen Chat-Kanal #LRZamhalten ins Leben gerufen und postet dort Musiktipps, Fotos, Lustiges. Die Personalabteilung ist zurzeit drei Mal pro Woche am LRZ präsent – das Team wechselt sich dort ab, hält Kontakt mit Ministerien, Behörden, Mitarbeitenden: „Wir haben jetzt weniger direkten Kontakt zu Kolleginnen und Kollegen, aber sonst hat sich die Arbeit nicht groß verändert. Schön ist, dass wir viel Feedback erhalten, dass es allen gut geht und die Arbeit im #homeoffice funktioniert.“

Mit dem Mann arbeiten wir virtuell

Niels_sNiels Fallenbeck und seine drei Kollegen betreuen die Compute Cloud des LRZ, die eine Speicherkapazität für virtuelle Maschinen von rund 2 Pebibyte bietet. Die Cloud dient dem LRZ bei Testumgebungen und Services und wird von bayerischen Hochschulen und Forschern genutzt – etwa für Berechnungen und Tests. Die Cloud ist automatisiert: Monitoring-Systeme kontrollieren die Hardware, Speicher für User gibt das Cloud-Team online frei. Vom Zugang bis zur Einrichtung virtueller Server vergehen oft nur wenige Minuten. Daher kann das Team in Corona-Zeiten leicht zuhause arbeiten: „Absprachen untereinander sind schwerer geworden und ein paar Arbeiten vor Ort bleiben liegen.“ Neue Cloudserver und Switches müssten auf-, Festplatten umgebaut werden. „Nicht kriegsentscheidend jetzt“, urteilt Niels Fallenbeck. Wichtiger ist für ihn und die Kollegen derzeit, wie Familie, Kinder, Cloud unter einen Hut zu bringen sind.

Der Mann unterstützt uns im Alltag

Mario_2s KopieMit den IT-Diensten des LRZ ist Mario Picciani bestens vertraut. Seit 5 Jahren beantwortet der Bioinformatik-Student am Service-Desk Fragen. „Durch die Corona-Krise erreichen uns zwar nicht mehr Anfragen, doch der Fokus liegt eindeutig bei Kommunikation und Datenaustausch.“ Fragen zu Konferenzdiensten wie LRZ Meet oder Filesharing via Sync+Share beantwortet Picciani sofort. Anliegen rund um die LRZ Compute Cloud oder zu Lizenzen reicht Mario weiter an die Fachabteilungen: „Zurzeit werden individuelle Lösungen etwa zum Datenschutz benötigt, zur Prüfungsphase kommen sicher noch einige Fragen zur digitalen Lehre auf uns zu“, vermutet er. „Am Servicedesk arbeite ich gerne, weil wir sofort nach unserer Beratung meist positives Feedback der Nutzer bekommen“. Marios aktueller Tipp: Nicht alle Daten als Mailanhang, sondern mit Sync+Share tauschen, dann läuft auch die Mailbox vom Professor nicht voll.

Von der Frau bekommen wir Hilfe

Klaudia-sKlaudia Adamowicz unterstützt seit 3 Jahren den Service-Desk. „Wir merken, dass viele im Home-Office arbeiten“, erklärt die Bioinformatik-Studentin. „Es geht jetzt weniger um technische Fragen, sondern um Sofortlösungen, um Hilfe beim Videochat, um Mail-Zugang oder um Verbindungen zum Münchner Wissenschaftsnetz mit Hilfe von Virtual Private Networks.“ Offen, freundlich gibt Klaudia Antworten. Meist kommt sie um Mitternacht zum Service-Desk, Nacht- oder Frühschichten sind weniger beliebt. Dann steht neben Nutzer-Fragen die Kontrolle der Systeme auf dem Plan und Klaudia schaut in der Leitwarte beim Rechnerwürfel, ob alle Geräte und Computer zuverlässig laufen: „Am Service-Desk kann ich was bewirken. Ich mag es, mit Usern und Profs zu sprechen, aber vor allem Probleme zu lösen.“ Dass ihr die Experten des LRZ jederzeit beistehen, wenn sie einmal nicht weiterweiß, beruhigt und stärkt sie zugleich.



#weareLRZ, #LRZamhalten, #coronavirus