Pressemitteilung Siemens

Presseinformation

Supercomputer in München

München. Das Leibniz-Rechenzentrum (LRZ) der Bayerischen Akademie der Wissenschaften hat heute offiziell den Landeshochleistungsrechner II (LHLR II) in Betrieb genommen. Der Vektor-Parallel-Rechner vom Typ VPP700 wurde von der Siemens Nixdorf Informationssysteme AG (SNI) geliefert und gehört zu den leistungsstärksten Europas.

Der VPP700 zeichnet sich durch eine sehr hohe Einzelprozessorleistung und hervorragende Skalierbarkeit aus. Das System am Leibniz-Rechenzentrum ist mit 52 Prozessoren und einem Hauptspeicher von insgesamt 104 GByte ausgestattet. Die hohe Leistung wird durch eine Kombination aus Vektor- und Parallelverarbeitung erzielt. Jeder einzelne Prozessor ist in sich bereits ein Superrechner, der in state-of-the-art CMOS Technologie gefertigt ist. Die Prozessoren sind über ein extrem schnelles Verbindungsnetzwerk (Crossbar-Netzwerk) miteinander verbunden. Das Gesamtsystem besitzt eine Rechenleistung von 114 Gigaflops (114 Milliarden Gleitpunktoperationen pro Sekunde).

Zu den zentralen Aufgaben des Leibniz-Rechenzentrums gehört die Versorgung der Wissenschaftler des Freistaates Bayern mit Hochleistungsrechenkapazität. Dabei dient der Landeshochleistungsrechner II vorrangig der Bearbeitung von Programmen mit extremen Anforderungen an Rechen- und Speicherkapazität. Die Anwendungsfelder liegen schwerpunktmäßig im Bereich der technisch naturwissenschaftlichen Fakultäten und decken das gesamte Spektrum zwischen Grundlagenforschung und technischen Anwendungen ab.

Das Max-Planck Institut für Astrophysik untersucht beispielsweise thermonukleare Verbrennungsprozesse in Supernova-Sternexplosionen. Das Meteorologische Institut der Ludwig-Maximilians-Universität in München führt Berechnungen zur Klimamodellierung in Bayern unter besonderer Berücksichtigung der Alpentopographie durch. Technische Anwendung findet der LHLR II in Industriekooperationen, wie beispielsweise einer Kooperation mit dem Bereich Zentrale Technik der Siemens AG, in der die Möglichkeit der Simulation extrem großer integrierter Schaltkreise untersucht wird. Die Leistungsfähigkeit des Superrechners illustriert eindrucksvoll der Vergleich mit dem Gauß´schen Rechenlabor. Der berühmte Mathematiker des 18./19. Jahrhunderts hatte die Vorteile der Parallelverarbeitung natürlich längst erkannt und beschäftigte in seinem Labor ein Team von Leuten zur Lösung von Rechenaufgaben. Heute müßte das Gauß´sche Labor das rund Hundertfache der Weltbevölkerung umfassen, um die Rechenleistung der VPP700/52 zu erbringen.

München, den 13. August 1998

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High Performance Computing
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http:// www.siemensnixdorf.com/public/aswwis unter der Rubrik "Supercomputer"