Pressemitteilung DeTeSystem

Pressemitteilung

Bonn, München, Erlangen, den 13. August 1998

Telekom-Tochter DeTeSystem beschleunigt Wissenschaftsnetz

Weltweit erste ATM-Weitverkehrsverbindung mit 2,34 Gigabit pro Sekunde

DeTeSystem, eine hundertprozentige Tochter der Deutschen Telekom AG und der Verein zur Förderung eines deutschen Forschungsnetzes e.V. (DFN-Verein) starten in eine neue Ära der Kommunikation. Die weltweit erste 2,34-Gigabit/s-Infrastruktur in ATM-Technologie (Asynchroner Transfer Modus) wurde heute in München offiziell in Anwesenheit des Forschungsministers Dr. Jürgen Rüttgers und des bayerischen Ministerpräsidenten Dr. Edmund Stoiber in Betrieb genommen. Die neue Super-Dateninfobahn verbindet zunächst die Universitätsstandorte Erlangen und München mit einer Bandbreite von 2,34 Gigabit pro Sekunde. Schrittweise sollen weitere Hochschulen im Bundesgebiet angebunden werden.

Telekom-Vorstand Dr. Hagen Hultzsch begrüßt, daß der DFN-Verein gemeinsam mit der Deutschen Telekom einen weiteren Meilenstein in der Geschichte der Datenkommunikation gesetzt hat. "Das erfolgreich installierte ATM-Gigabit-Testbed demonstriert auf eindrucksvolle Art und Weise die Technologieführerschaft und die Innovationsbereitschaft der Deutschen Telekom," so Hultzsch. "Mit dem Einsatz neuester, innovativer Übertragungsverfahren stellt DeTeSystem dem DFN-Verein Bandbreiten zur Verfügung, die der rapid steigenden Verkehrsmenge und neuen hochbitratigen Anwendungen gerecht werden, " erklärte Joachim Schulz, Leiter der DeTeSystem Niederlassung Nürnberg.

Bislang waren Gigabit-ATM-Verbindungen nur innerhalb von Laborumgebungen möglich. Als neue Dimension realisierte DeTeSystem gemeinsam mit der Deutschen Telekom Mitte Juli im Auftrag des DFN-Vereins die weltweit erste ATM-Weitverkehrsverbindung mit Gigabit Bandbreiten auf Basis der WDM-Technologie (Wave Division Multiplexing). Dies ist eine exzellente Basis für die interdisziplinäre Multimedia-Kommunikation von Forschern in ganz Deutschland und weiterer bandbreiten-intensiver Anwendungsfelder.

So werden im Projekt "Uni- TV" Vorlesungen an den Universitäten Erlangen und München mit TV-Kameras aufgenommen und am Institut für Rundfunktechnik (IRT) mit Unterstützung des Bayerischen Rundfunks (BR) nach einem Drehbuch der Hochschule für Fernsehen und Film (HFF) online bearbeitet. Die bandbreiten-intensiven, hochauflösenden Videofilme und TV-Sendugen stehen den Studenten an Rechnerarbeitsplätzen im Hochschulnetz sowie an Heimarbeitsplätzen "on demand" zur Verfügung. Darüber hinaus strahlt der BR die fertigen Produktionen in seinem Bildungskanal aus.

Bereits heute gilt das bestehende Breitband-Wissenschaftsnetz (B-WiN ) des DFN-Vereins mit über 500 Anschlüssen im Bundesgebiet als das weltweit größte kundenexklusive High-Speed-Netz in der zukunftsweisenden ATM-Technologie. Mit dem neuen Gigabit-Testbed ist eine hervorragende Plattform für die Entwicklung neuer Kommunikations-Netzwerktechniken und multimedialer höchstbitratiger Applikationen entstanden. Nach der erfolgreichen Inbetriebnahme des Super-Datenhighways zwischen München und Erlangen will der DFN-Verein sein Testnetz in diesem Herbst über Erlangen hinaus bis nach Berlin verlängern. Als weiteres Etappenziel auf dem vielversprechenden Weg zu einem künftigen Gigabit-Wissenschaftsnetz als Nachfolger des B-WiN ist die Anbindung weiterer Universitäten vorgesehen.