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Kunst und Multimedia

Assoziationen zum Merzbau von Kurt Schwitters

Im Rahmen einer Kooperation des Bachelor Studiengangs Kunst und Multimedia (Institut für Kunstpädagogik, LMU) und dem V2C entstand das Projekt „Assoziationen zum Merzbau von Kurt Schwitters“. Begleitend fand ein Seminar unter der Leitung von Dr. Karin Guminski statt, in dem die Studierenden virtuelle 3D-Räume in Anlehnung an das Kunstwerk von Kurt Schwitters konzipierten und 3D umsetzten. Sowohl der Charakter des Merzbaus als auch dessen Grundprinzip – die Idee einer stets erweiterbaren, additiven Raumcollage - sollten in den Projekten berücksichtigt werden.

Für die Umsetzung der Konzepte war die Software 3ds max vorgesehen. Die Daten sollten im Hinblick auf eine Begehung in der CAVE des LRZ optimiert werden. 

Ziel des Seminars war es, sich theoretisch und kunstpraktisch mit dem Kunstwerk auseinanderzusetzen, Erfahrungen mit 3D-Software und der Visualisierung dreidimensionaler Szenen in einer CAVE zu sammeln und Einblick in die damit verbundene Technik und die erforderlichen technischen Anforderungen der CAVE zu erlangen.

Der nie vollendete Merzbau ist eine kubistisch anmutende, raumfüllende Installation mit sakralem Charakter. Integriert in das Kunstwerk sind Erinnerungsstücke und persönliche Gegenstände von Kurt Schwitters, wie Zeichnungen und skulpturale Elemente. Die ursprüngliche Version des Merzbaus entstand 1920 – 1936 in Kurt Schwitters elterlicher Wohnung in Hannover. Das Kunstwerk fiel 1943 einem Luftangriff zum Opfer. Überliefert sind lediglich drei Fotografien (1932/33) von dem Atelier Kurt Schwitters, dem zentralen Raum der Installation. Die anderen Räume des Merzbaus lassen sich heute nur noch erahnen.

Das Kunstwerk in seiner fragmentarisch überlieferten Form eignet sich bestens für eine kreative Rekonstruktion im dreidimensionalen virtuellen Raum. Die Möglichkeit der Begehung der selbst geschaffenen Rauminstallationen in einer CAVE ermöglicht das Betrachten und Erleben des neuen Raumes aus verschiedenen Perspektiven. Eventuelle Unstimmigkeiten im Raumdesign können auf diesem Weg entdeckt und korrigiert werden. Kunstrezeption und Kunstproduktion lassen sich bei diesem Projekt auf ideale Art und Weise verbinden. Die CAVE wird somit einerseits als Ort zur Kunstvermittlung, andererseits als Produktionsstätte für Kunst genutzt.

Kontakt

Dr. Karin Guminski
Institut für Kunstpädagogik
Ludwig-Maximilians-Universität
Leopoldstraße 13
80802 München
http://www.kunstpaedagogik.uni-muenchen.de