BWiN – Breitband-WiN in Bayern

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Einleitung

Bis April 1996 waren alle bayerischen Hochschulen über das WiN-Netz des DFN miteinander verbunden. Diese bilden das BHN. Diesen Stand zeigt Bild 1.

Im Rahmen von Bayern Online werden nun alle bayerischen Hochschulstandorte an das Breitband-WiN (B-WiN) des DFN angeschlossen werden. Eine mögliche Anbindung aller bayerischen Hochschulstandorte an das B-WiN zeigt Bild 2.

Anschluß von Universitäten

Die Anschlußgeschwindigkeit in den Universitätsstandorten München und Erlangen beträgt 155 Mbit/s, die in den Universitätsstandorten Augsburg, Bamberg, Bayreuth, Freising-Weihenstephan, Nürnberg, Regensburg, Passau, und Würzburg, jeweils 34 Mbit/s. Die Realisation ist ab April 1996 vorgesehen.

Technische Realisierung

Das Breitband-WiN besteht aus

  1. einem ATM-Backbone (ATM-Bb)
  2. aus ATM-Kunden-Service-Switches (ATM-KSS) am Nutzerstandort, die über Übertragungsleitungen an die Knoten des ATM-Backbone angeschlossen sind.
  • Stufe 1
  • In Stufe 1 (ab April 1996) wird am UNI (User Network Interface) des ATM-KSS am Nutzerstandort ein CISCO 7500 (R) des DFN-Vereins angeschlossen, über den dem Nutzer (nur) der IP-Dienst verfügbar gemacht wird.
    Der DFN-Router soll direkt mit einem Router des RZ verbunden werden. Zwischen den Routern sind folgende Schnittstellen möglich:
    - ATM (STM-1, 155 MBit/s)
    - ATM (E3, 34 MBit/s)
    - HSSI (bis 52 MBit/s)
    - FDDI (100 MBit/s)
    Bild der Stufe 1
  • Die logische Verbindung der Router untereinander wird über ATM-PVC (Permanent Virtual Curcuits)-Verbindungen nach UNI 3.0/3.1 realisiert. Die Betreuung des Routers (R) übernimmt der DFN.
  • Stufe 2
  • In Stufe 2 (ab 1997) steht zusätzlich dem Nutzer ein ATM-UNI-Interface zur Verfügung.

 Bild der Stufe 2

Die Freigabe der ATM-UNI-Schnittstelle für den Nutzer setzt das Funktionieren von SVC (Switched Virtual Circuits)-Verbindungen (Signalisierungsprotokolle) bis zum Endgerät voraus. Die Spezifikation der ATM-UNI-Schnittstelle entspricht UNI 3.1 (oder UNI 4.0). Die ATM-UNI-Schnittstelle am KSS zum Nutzer hin wird wahlweise STM-1-Multimode oder E3-Schnittstelle (G.703, G.832, G.804) sein.

Anschluß von Fachhochschulen

Die bayerischen Fachhochschulen sollen einen 2 Mbit/s-Anschluss bekommen. Die Realisation ist ab April 1996 vorgesehen.

Technische Realisierung

An den Multiprotokoll-Router des DFN können auch 2 Mbps-Teilanschlüsse realisiert werden. Von diesem führen 2 Mbps-Leitungen zu den übrigen Nutzerstandorten. Die Nutzung erfolgt ueber HDLC, PPP oder Frame-Relay.

Bild der Stufe 3

X.25 am B-WiN

Erst mit Stufe 2 (1997) steht am KSS dem Anwender ein X.21-Port für den X.25-Anschluß zur Verfügung. Dieser ATM-X.25-Anschluß hat grundsätzlich die gleichen Eigenschaften wie ein 2 Mbit/s-X.25-Anschluß.

Mitnutzung der B-Win-Anschlüsse

Grundsätzlich soll das B-WiN-Netz für weitere Projekte wie z.B. Bayerisches Innovationsnetz mitgenutzt werden. Dafür steht den anderen Teilnehmern maximal ein Drittel der Kapazität zur Verfügung.

Realisierung von B-Online

Nach mehreren Gesprächen mit der Fa. IZB und nach Rücksprache mit DFN wird folgendes Konzept im Rahmen von Bayern-Online umgesetzt :

Vorteil der vorgeschlagenen Realisierung ist die strikte Trennung der Zuständigkeiten für das Hochschulnetz (und Fachhochschulnetz) von den restlichen Bayern-Online Projekten (z.B. Bürgernetz, Verkehrslogistik, Telemedizin). Diese Projekte werden zwar auf derselben Infrastruktur (dem B-WiN) durchgeführt, Ansprechpartner und Koordinator ist aber das IZB.

Nachdem über diese Vorgehensweise zwischen den Partnern IZB, DFN und LRZ eine technische Einigung herbeigeführt wurde, wurden in Absprache mit den Rechenzentren der bayerischen Universitäten beim DFN der Typ der Interfaces der B-WiN-Router in den Universitätsstandorten folgendermaßen spezifiziert :

München FDDI
Erlangen FDDI
Augsburg ATM STM-1
Weihenstephan FDDI
Passau 100BaseTX
Regensburg FDDI
Eichstätt FDDI
Nürnberg FDDI
Bayreuth FDDI
Bamberg FDDI
Würzburg ATM STM-1

Bayern-Online sieht eine pilothafte Mitnutzung der Anschlüsse durch andere Projekte vor (Aufteilung der Bandbreite 75:25).
Ende März 1996 konnten die notwendigen Verträge zwischen dem Freistaat Bayern, dem IZB und dem DFN geschlossen werden.

Offene Fragen

  • X.25
    Die X.25-Funktionalität ist für manche Anwendungen noch notwendig (z.B. Bibliotheksverbund SOKRATES). Daher werden die 'alten' WiN-Anschlüsse an den Universitäten (64 Kbit/s) und den Fachhochschulen (9.6 Kbit/s) mit verminderter Leistung weiterbetrieben.
  • IPX (Novell)
    Hierfür werden vertragliche Sonderlösungen mit dem DFN für die Strecken München-Freising und Erlangen-Nürnberg getroffen.

Anspechpartner

  • Alfred Läpple, LRZ
  • Peter Holleczek, RRZE