NASTRAN
Das Programmpaket NASTRAN wurde von der US-Raumfahrtbehörde NASA als ein universell einsetzbares Finite-Elemente-Programm entwickelt. MSC/NASTRAN ist das anerkannteste und weltweit führende FE-Programm mit den meisten Installationen.
Installierte Versionen/Hersteller
Hersteller: MacNeal-Schwendler Corporation
Produkt | Version | Betriebs- system |
Rechner | Parallel- version |
---|---|---|---|---|
MSC/MDNASTRAN | 2008.r3 | Linux | Linux-Cluster |
ja |
Bewreitstellung von NASTRAN
module load mdnastran
Anwendungsgebiet von NASTRAN
Das Programmpaket NASTRAN wurde von der US-Raumfahrtbehörde NASA als universell einsetzbares Finite-Elemente-Programm entwickelt. Am LRZ wird MSC/NASTRAN von der Firma MacNEAL-SCHWENDLER-Corporation als eine Weiterentwicklung des ursprünglichen Produktes eingesetzt. Wenn im folgenden von NASTRAN gesprochen wird, ist immer MSC/NASTRAN gemeint. MSC/NASTRAN ist das anerkannteste und weltweit führende FE-Programm mit den meisten Installationen.
Zusammenfassung der Eigenschaften von MSC/NASTRAN:
- Anwendungsbereich:
- Linear und nichtlinear statische und dynamische Festigkeits- und Wärmeleitungsberechnungen, Akustik
- Programmeigenschaften:
- Kleine und großse Verschiebungen, kleine Spannungen, Plastizität, thermische Einflüsse, Vibrationen, lineares und nichtlineares dynamisches Response-Spektrum, Knickung, Instabilität
- Elementbibliothek:
- Stab-, Rundstab-, Balken-, Membran-, Platten-, 3D-Festkörper, axialsymmetrische, isoparametrische, Bruchelemente
- Materialbibliothek:
- Isotrope, anisotrope, linear und nichtlinear elastische, temperaturabhängige, elasto-plastische Materialmodelle, Kriechen
- Belastungsarten:
- statische, zeitabhängige, deformationsabhängige, Punkt-, Linien-, Oberflächen-, Volumen-Lasten. Randbedingungen: Elastisches Fundament, Kontakt, vorgeschriebene Mehrfach-Festhaltungen und -Zwangsverschiebungen
- Weitere Fähigkeiten:
- Lokales Koordinatensystem für alle Elemente möglich, Restart, Substrukturierung (Superelemente)
- Lösungsmethoden:
- partielle LDL-Aufteilung, Guyan-Reduktion; Eigenwerte (Determinantenmethode, Givens-, QR-, Lanczos-Methode)
- Daten-Ein/Ausgabe:
- Automatische Netz- und Lastgenerierung, Plot-Routinen, Ergebnisauswahl möglich.
- Schnittstellen:
- zu PATRAN (vom LRZ unterstützt), SUPERTAB, MSC/XL.
Bei der Erzeugung von Eingabedaten und der Ergebnisauswertung sollte der Benutzer auf die Hilfe des Pre- und Postprozessors PATRAN zurückgreifen. Näheres hierzu im Abschnitt 10 zu finden. Weitere Informationen erhält man auch über die LRZ-Dokumentation zu PATRAN.
Benutzerkreis
Der Benutzerkreis ist bei MSC/NASTRAN vertraglich eingeschränkt. MSC/NASTRAN darf nur für Aufgaben aus dem Bereich der Forschung und Lehre an Instituten der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, der Universitäten und der Fachhochschule eingesetzt werden.
NASTRAN ist sowohl am Linux-Cluster.
Die Software zur Installation auf einem lokalen Rechner ist auf der Downloadseite erhältlich. Für das dafür benötigte Passwort kontaktieren Sie bitte den Support.
NASTRAN Programmsystem
Das NASTRAN-Programm-System besteht aus einer Datenbasis, den Modulen zur Ein-/Ausgabe, den Modellierungsmodulen (Materialkonstanten, Elemente etc.) und den funktionalen Modulen (Addition, Subtraktion, Gleichungslösung etc.).
+------------------+ +--------------------+ +----------------------+ | Modeling Modules | | Functional Modules | | Input/Output Modules | +------------------+ +--------------------+ +----------------------+ | | | +-----------------------------------------------------+ | EXECUTIVE SYSTEM | | Direct Matrix Abstraction Programming (DMAP) | | NASTRAN Data Definition Language (NDDL) | +-----------------------------------------------------+ | +---------------------------------+ | DATA BASE | | Collection of Database Files | | Stiffness, Mass Matrices, etc. | | USER and DELIVERY | +---------------------------------+
Die NASTRAN DATABASE dient:
- zum automatischen Abspeichern und Bereitstellen von Datenblöcken und Parametern
- zur Verfolgung der Modellentwicklung
- zur Beschreibung der Abhängigkeiten der Datenblöcke von neuen Eingabedaten beim Restart.
- zum Abspeichern von Daten in unterschiedlichen Files (da u.U. die Kapazität eines Files oder Filesystems zur Problemlösung nicht ausreicht
- Daten von mehreren Projekten und von mehreren Versionen können in einer gemeinsamen Database gehalten werden.
- Zum schnellen Austausch von Daten innerhalb einer Entwicklergruppe.
- Zum Austausch von Daten zwischen unterschiedlichen Maschinentypen.
Die Database ist aus verschiedenen DATABASE Sets (DBSets) aufgebaut. Folgende Default DBSets existieren:
- MASTER:
- Masterdirectory, Data Block- und Parameter Beschreibungen (für Abhängigkeitsansalyse der Datenblöcke voneinander).
- DBALL:
- Default DBSet für permanente Daten (Geometrie,Steifigkeitsmatrizen etc.)
- USRSOU:
- DB_Set für benutzereigene DMAP Sources
- USROBJ:
- DB_Set für compilierte benutzereigene DMAP Sequenzen
- OBJSCR:
- DB_SET für compilierte DMAP Sequenzen
- SCRATCH:
- DB_Set für Scratch Daten (wird gelöscht)
- DBC:
- DB_Set für Postprocessing
Hinzu kommen die vom Hersteller gelieferten DBSets:
USS.MASTERA, USS.MSCSOU, USS.MSCOBJ (Unstructured Solutions Sequences)
SSS.MASTERA, SSS.MSCSOU, SSS.MSCOBJ (Structured Solutions Sequences)
Im Normalfall kommt der Benutzer mit den zuletztgenannten DBSets aber nicht explizit in Berührung.
Solution Sequences
werden durch eine eigene Programmiersprache DMAP (=Direct Matrix Abstraction Programming) kontrolliert. Der DMAP-Sprache unterliegt ein strukturiertes Konzept mit Sprachkonstrukten wie DO WHILE,IF-THEN ELSE, SUBDMAP (analog Subroutinen), aber auch die wichtigsten mathematischen Funktionen sind verfügbar. Für die meisten für den normalen Benutzer in Frage kommenden Aufgaben existiert aber eine große Anzahl fertiger DMAP Sequenzen, die durch einen einzigen Aufruf im NASTRAN Programm aktiviert werden können. Da der Benutzer zu Recht eine Aversion hat, eine neue Programmiersprache zu erlernen, eröffnet ihm dies die Möglichkeit, NASTRAN ohne Kenntnis der DMAP Sprache zu verwenden. Die Flexibilität von NASTRAN zeichnet sich aber dadurch aus, daß der Benutzer eigene Programmabläufe festlegen kann und auch die Möglichkeit hat, nur Teile der SOLUTION SEQUENCES (z.B. für Output) zu verändern (sogenannte RIGID FORMAT ALTERS).
für folgende Analysetypen existieren SOLUTION SEQUENCES
- Static Analysis
- Static Analysis with Inertial Relief
- Normal Mode Analysis
- Buckling Analysis
- Direct Complex Eigenvalue Analysis
- Direct Frequency and Random Response
- Direct Transient Analysis
- Modal Complex Eigenvalue Analysis
- Modal Frequency and Random Response
- Modal Transient Analysis
- Static Analysis and Normal Modes with Cyclic Symmetry
- Static Aeroelastic Response
- Aerodynamic Flutter and Response
- Modal Synthesis
- Design Sensitivity
- Steady Nonlinear Heat Transfer
- Transient Heat Transfer
- Nonlinear Transient Response
- Design Optimization
Die DMAP Listings für eine bestimmte Solution Sequence erhält man durch Einfügen einer COMPILER LIST Anweisung in das NASTRAN EXECUTIVE CONTROL DECK.
Die SOLUTION SEQUENCES lassen sich in zwei Teile unterteilen:
- Unstructured Solution Sequences (USS, Sol 0-99)
- Structured Solution Sequences (SSS, Sol 100-200)
Die UNSTRUCTURED SOLUTION SEQUENCES sind aus den früheren MSC/NASTRAN Versionen übernommen worden und bestehen im wesentlichen nur aus einem SUBDMAP-Aufruf. Kontrollstrukturen wie IF oder WHILE sind nur mittels Jump-Anweisungen realisiert. Die mit der jeztigen NASTRAN Version eingeführten STRUCTURED SOLUTION SEQUENCES sind in mehrere SUBDMAPs, die von einem MAINDMAP-Program aufgerufen werden, unterteilt. Durch die moderneren Kontrollstrukturen sind die DMAP-Anweisungen leichter zu verstehen und zu maintenieren.
Bei einem RESTART mit den UNSTRUCTURED Solution Sequences muß der Benutzer selbst spezifizieren welche Operationen erneut durchgeführt werden sollen (z.B. Matrixassemblierung, -zerlegung, Ergebnisberechnung (u.U. für einzelne Superelemente getrennt), Lastgenerierung etc.)
Die STRUCTURED Solution Sequences erlauben dagegen einen automatischen RESTART von Jobs:
- bei einem Abbruch des Programms (z.B: wegen Zeitlimitueberschreitung)
- bei einer Modifikation der Eingabedaten
- bei zusätzlichen Ausgabeanforderungen
- bei Plotaufträgen
- beim Übergang zu einer anderen Solution Sequence
Beim RESTART werden dann nur die unbedingt notwendigen Datenblöcke neu berechnet. Als Beispiel sie hier folgender Fall aufgeführt: Ein Benutzer berechnet die Deformation einer Struktur mit der Lastaufbringung L1. Ohne die Geometrie oder die Materialeigenschaften zu verändern möchte er nun den Lastfall L2 als RESTART-Aufgabe berechnen. Da die Zerlegung der Steifigkeitsmatrix des Systems in der Database vorhanden ist, entfällt dieser sehr rechenintensive Schritt, es müssen nur noch die Data Recovery Modules durchlaufen werden (vergl. Abschnitt 4).
Um einen automatischen RESTART ohne komplizierte Benutzereingaben zu ermöglichen, wurden vom Hersteller die Abhängigkeiten der Datenblöcke untereinander und die Abhängigkeiten von Eingabedaten mittels der NASTRAN DATA DEFINITION LANGUAGE (NDDL) beschrieben. Hierzu ist jeder Datenblock mit einer Reihe von Qualifiern, die diese Abhängigkeiten beschreiben, versehen. Diese Qualifier sind automatisch Bestandteil der Database.
Die Schnittstelle zu dem Postprozessor PATRAN ist bei den STRUCTURED Solution Sequences wesentlich einfacher zu bedienen als bei den UNSTRUCTURED Solution Sequences. Benutzer, die neue Projekte mit NASTRAN beginnen, sollten aus diesen Gruenden hauptsächlich die STRUCTURED Solution Sequences verwenden.
Aufbau des NASTRAN Eingabefiles
Ein NASTRAN-Programm wird durch das vom Benutzer bereitgestellte Eingabefile gesteuert. Ein NASTRAN Eingabefile ist folgendermassen aufgebaut:
- NASTRAN Definitions (optional)
- File Management Statements (optional)
- EXECUTIVE CONTROL Section
Providing control over the NASTRAN executive functions
CEND (Terminates Executive Control Deck) - CASE CONTROL Commands
Providing control over the NASTRAN Input/Output and Plotting - BEGIN BULK (Terminates Case Control Deck)
BULK DATA Section
Defining the physical problems or the system of equations
to be solved - ENDDATA (Terminates Bulk Data Deck)
Bei den NASTRAN DEFINITIONS können u.a. folgende Eingaben vorgenommen werden:
- die Angaben über Buffergrößen, Größe des Hauptspeichers,
- die Wahl der Forward-/Backward Substitutions Methode
- u.v.a.m
In der FILE MANAGEMENT Section werden:
- die physikalischen Files zu logischen DBSets und logischen Files zugeordnet
- die DBsets allokiert
- die Zuweisungen von realem oder virtuellem Memory und Plattenplatz vorgenommen.
Innerhalb der EXECUTIVE Section erfolgt:
- die Definition der Solution Sequence (mittels SOL-Statement)
- die Modification der Solution Sequence (mittels ALTER-Statements)
- die Defintion von Solution Sequences durch den Benutzer
- die Compilation der veränderten Solution Sequences
- das Linken der veränderten Solution Sequences.
Die Aufgaben der CASE CONTROL Section ist:
- Auswahl der Lastfälle, der Anfangs- und Randbedingungen
- Auswahl der Element- und Knotenpunktergebnisse
- Auswahl der Lösungsverfahren
- Definition und Superposition von Lastfällen
- Kontrolle des Outouts
- Kontrolle des Plotfiles
Die BULK DATA Section wird benutzt, um die folgenden Größen zu definieren:
- Knotenpunktkoordinaten
- Elementverbindungen
- Elementeigenschaften
- Materialeigenschaften
- Rand
- und Zwangsbedingungen
- Lasten
- Parameter für die Lösungsverfahren
- u.v.a.
Die Reihenfolge der Eingabe der BULK DATA Entries ist beliebig. NASTRAN sortiert die Karten alphabetisch (SORTED BULK DATA DECK).
Zugriff und Ausführung von NASTRAN
Zugriff
MSC/NASTRAN ist am Linux-Cluster installiert. verfügbar. Der Zugriff auf NASTRAN (und auf weitere Hilfsprogramme) erfolgt mit dem PRO JOB einmaligen Aufruf von:
module load mdnastran
Dieser Aufruf stellt die NASTRAN-Prozeduren als Kommandos und gleichzeitig die folgenden Variablen zur Verfügung:
RFA_LIB, DEL_LIB, DEMO_LIB, TPL_LIB, ARCHIVE
Das Kommando: nastran
Mit:
nastran [jid=]Jobname [keyword=option, keyword=option]
wird das eigentliche NASTRAN-Programm gestartet.
SYNOPSIS: nastran jid=jobname [option=parameter] jobname is the MSC/NASTRAN input file name. Directories are allowed for file specification. The default extension is .dat. OPTIONS: dbs The MSC/NASTRAN Data Base name (without extension). The default is the input file name. scr The data base control flag. If scr=yes, the default data base will be a temporary data base on the scratch disk (if available) and will be deleted. When scr=yes, the dbs keyword is ignored. The default is scr=no. prt The print control flag for the f04, f06, and log files. If prt=no, these files will not be printed. If print=yes, these files will be printed onto the default printer. The default is prt=no. out The output file name (without extensio). The extensions f04, f06, pch, plt, and xdb are appended to this name. the default is out='jid name'. old {yes|no}: save previous output files with version pre A UNIX command (or a shell script) to be executed prior to MSC/NASTRAN execution. Shell scripts with paramenters must be enclosed in quotation marks. The output of this command will be placed in the log file. post A UNIX command (or a shell script) to be executed after MSC/NASTRAN execution. Shell scripts with paramenters must be enclosed in quotation marks. The output of this command will be placed in the log file. del The MSC/NASTRAN Delivery Data Base name (without extentsion). The default value is MSCDEF indicating that MSC.NASTRAN will decide on the delivery data base used. The selection will be based on the solution sequence specified on the SOL Executive Control directive. mem Specifies an increment for MSC/NASTRAN working storage space ("open core"). This is expressed as nnn, nnnK or nnnM, where nnn is an integer, K indicates units of 10**3 words and M units of 10**6 words. The maximum value allowed for this is the available swap space. smem scratch memory value ncpu maximum number of cpu's to use sdir Scratch file directory to be used for NASTRAN scratch files system System specific options. other parameters: rcf file containing additional options app append output file together {yes|no|suffix} bat execute in background ncmd command to notify at end of job old save previous output files with version {yes|no} notify notify user at job completion {yes|no} pcmd command to print output files pdel remove files after printing {yes|no} out alternate output file name FILES jid.dat Input Data Deck. jid.f04 Execution Summary File. jid.f06 Output Data File. jid.log System Log Output File. jid.pch Punch File jid.plt Plot File. jid.dbx Databas for Postprocessing jid.MASTER Master Data Base Dictionary jid.DBALL Data Blocks and Parameters jid.USROBJ User DMAP Object Library jid.USRSOU User DMAP Source Library
Erläuterungen zu den Parametern des NASTRAN-Kommandos
jid:
Eingabefile für NASTRAN. Der Filename wird auch gleichzeitig als Job-Identification benutzt und aus ihm die Filenamen für die von NASTRAN erzeugten Dateien abgeleitet.
nastran jid=<jid>
ist der einfachste Weg einen NASTRAN-Job zu starten. Beispiel für die Verwendung des JID-Parameters:
cat >example1.dat <<'EOI' NASTRAN PROJECT 'A SIMPLE PROBLEM' TIME 1 SOL SESTATICS $ STRUCTURED SOLUTION SEQUENCE CEND TITLE = EXAMPLE1 (A ONE ELEMENT PROBLEM) LOAD = 11 DISPLACEMENTS = ALL ELFORCE = ALL ELSTRESS = ALL BEGIN BULK CBEAM,1,1,10,20,0.,1.,0. FORCE,11,20,,100.,1.,.8,1. GRID,10,,0.,0.,0.,,123456 GRID,20,,10.,0.,0. MAT1,100,1.+7,,.3 PBEAM,1,100,1.,.08,.064,,.1 ENDDATA EOI nastran jid=example1
prt:
Wenn dieser Parameter mit NO belegt wird, werden die Dateien
<jid>.f04 <jid>.f06 <jid>.log>
nicht auf Standard-Ausgabe ausgegeben (und anschließend gelöscht), sondern im aktuellen Directory abgelegt.
scr:
Dieser Parameter muß mit NO belegt werden, wenn die Database Files nach Beendigung des NASTRAN Laufs nicht gelöscht werden sollen. Mit SCR=NO werden folgende Files nicht gelöscht:
<jid>.DBALL <jid>.MASTER <jid>.USROBJ <jid>.USRSOU
Anmerkung: Wenn der Benutzer keine eigenen DMAP Sequences in der Datenbasis speichern will, so kann er getrost USRSOU und USROBJ löschen, um Plattenplatz zu sparen. Der MASTER File wird jedoch noch einen Eintrag für die Generierung dieser Files besitzen. In RESTART Läufen werden diese Files deshalb als "OFF LINE" markiert.
dbs:
Name für die Database Files. Dieser Parameter bewirkt, daß die Database Files nicht unter "<jid>.___" gesucht werden, sondern unter "<dbs>.___"
Beispiel für die Nutzung des SCR und DBS Parameters: Mit dem Job "example1" wird ein Cold-Start durchgeführt und die Datenbase erzeugt. Mit dem JOB "example2" soll nur ein zusätzlicher Lastfall berechnet werden:
cat >example2.dat <<'EOI' NASTRAN RESTART PROJECT='A SIMPLE PROBLEM' TIME 1 SOL SESTATICS CEND TITLE = RESTART OF EXAMPLE1 (A ONE ELEMENT PROBLEM) LOAD = 12 $ THIS IS AN ADDITIONAL LOAD DISPLACEMENTS = ALL ELFORCE = ALL ELSTRESS = ALL BEGIN BULK FORCE,12,20,,200.,1.,.8,1. ENDDATA EOI nastran jid=example1 scr=no # Cold Start nastran jid=example2 dbs=example1 # Restart
Am Execution Summary File <jid>.f04 kann der Benutzer nun erkennen, daß einige Operationen beim Restart nicht mehr ausgeführt wurden, z.B. diejenige Operation, die die Steifigkeitsmatrix erstellt.
I/O SEC DEL_I/O CPU SEC DEL_CPU MODULE/SUBROUTINE MESSAGES 125.2 0.0 5.7 .0 SEMG /NOT EXECUTED ON RESTART
del:
Hiermit können benutzerspezifische Delivery Database Files (=Files mit compilierten DMAP Sequencen) angegeben werden.
slave:
Dieser Parameter ist nur für die parallele Version zu verwenden. Mögliche Werte sind
- yes: Die volle DMAP der Solution-Sequenz wird nur vom Master-Prozessor ausgeführt, während die Slave-Prozessoren nur die vom Master verteilten Matrizen und Loads bearbeiten und zurückschicken (der Master-Prozessor teilt hierbei auch sich selbst Arbeit zu). Vorteil: Sobald der Master-Prozessor das Solution-Modul erreicht, können alle Knoten mit der Arbeit beginnen. Nachteile:Erhöhte Kommunikation; "grid-based reordering" kann nur vom Master-Prozessor ausgeführt werden.
- no (default): Diese erst seit kurzem verfügbare Option führt die komplette Solution-Sequenz auf allen Prozessoren aus und vermeidet so die oben angegebenen Nachteile.
Leider steht die Option slave=no nicht für alle parallelen SOL's zur Verfügung: Für die SOLs 118 und 200 muß man slave=yes setzen, ebenso für "multiple SUBCASEs" von SOLs 8,11,108 und 111.
system:
Hiermit können Executive System Parameter gesetzt werden (Näheres hierzu im NASTRAN User Manual).
File Management Section und Executive Control Section
Im folgenden werden einige Erläuterungen zum Arbeiten mit der NASTRAN File Management Section und dem NASTRAN Kommando gegeben.
RESTART:
Methode 1: Verwendung des DBS-Parameters beim NASTRAN Kommando: $Cold Start $Restart $Filename run1.dat $Filename run2.dat SOL 101 RESTART CEND SOL 101 CEND nastran jid=run1 scr=no nastran jid=run2 dbs=RUN1 Methode 2: Verwendung von ASSIGN in der File Management Section: $Cold Start $Restart: $Filename run1 $Filename run2 SOL 101 ASSIGN MASTER='run1.MASTER' STATUS=UNKNOWN CEND SOL 101 CEND nastran run1 scr=no nastran run2
ASSIGN: Zuordnung von Files
Mit dem ASSIGN Kommando werden logischen Filenamen physikalische Files zugeordnet. Beispiel:
$ Filename run: $ Dem logischen OUTPUT2-File mit der $ logischen Kanalnummer 12 wird ein $ physikalischer File zugewiesen ASSIGN OUTPUT2='run3.f12' UNIT=12 STATUS=UNKNOWN ASSIGN INPUTT2='MY_INPUT' UNIT=11 STATUS=UNKNOWN ASSIGN DBC='postprocessing' STATUS=UNKNOWN $ Beachte: zwei 'T' bei INPUTT2 !! ... nastran run3
Das ASSIGN-Statement wird auch dann benötigt, wenn die Default File Name Extensions (DBALL, MASTER etc.) vom Benutzer geändert wurden. Gegebenenfalls muß der STATUS (OLD, NEW, UNKNOWN) eines Files angegeben werden.
INIT und EXPAND
Falls der File <jid>.DBALL nicht ausreicht, die anfallenden Daten aufzunehmen, können mit dem INIT-Statement mehrere logische Databasefiles für einen DBSET angegeben werden. Analog kann mit EXPAND eine bestehende Database um weitere Files erweitert werden.
Beispiele:
INIT DBALL LOGICAL=(DB01(8000),DB02(8000))
Der DBSet DBALL besteht nun aus den logischen Files DB01 und DB02, mit je einer Größe von maximal 8000*BUFFSIZE Worten. Mit:
EXPAND DBALL LOGICAL=(DBALLX(8000))
wird der DBSet DBALL bei einem RESTART-Lauf um den logischen File DBALLX erweitert.
Macht der Benutzer keine weiteren Angaben über den physikalischen Filenamen mit Hilfe des ASSIGN-Statements, so wird der physikalische Filenamen aus dem Parameter <jid> und dem logischen Filenamen abgeleitet, im jetzigen Beispiel <jid>.DBALLX. Die Großschreibung der so erzeugten Filenamen zu beachten!
INCLUDE
Mit:
INCLUDE 'physikalischer Filenamen'
können Daten aus anderen Files in den NASTRAN Eingabestrom ein- gespeist werden. Beispiel:
NASTRAN TIME 1 SOL SESTATICS $ STRUCTURED SOLUTION SEQUENCE CEND TITLE = EXAMPLE1 (A ONE ELEMENT PROBLEM) LOAD = 11 DISPLACEMENTS = ALL BEGIN BULK INCLUDE 'nastran/ex1.bdf' ENDDATA
Ändern von DMAP Sequenzen
MAIN- oder SUBDMAPs können mittels ALTER-Anweisungen modifiziert werden. Hierzu muß die entsprechende DMAP-Sequenz neu compiliert werden, das Linken erfolgt automatisch. Beispiel für die Modifikation der SUBDMAP SOL24:
SOL 24 COMPILE SOL24 SOUIN=MSCSOU ALTER 33,79 $ ... some ALTER Statements ... CEND
Vom Hersteller und LRZ bereitgestellte ALTER-Anweisungen können mittels:
SOL 24 COMPILE SOL24 SOUIN=MSCSOU RFALTER Altername
in den Eingabestrom eingelesen werden (RFALTER steht für Rigid Format ALTER). Eine Übersicht über die bereitgestellten RFALTERs erhält man mit:
ls $RFA_LIB
Weitere Informationen zu den vom Hersteller und vom LRZ bereitgestellten RFALTERS sind im NASTRAN User Manual und bei der Beschreibung des Interfaces zu PATRAN zu finden.
Stehen die ALTER-Anweisungen in einem Benutzerfile, so erfolgt die Bereitstellung mit:
COMPILE SOL24 SOUIN=MSCSOU INCLUDE 'Benutzerfile'
Erstellen von PLOTS
NASTRAN-Statements zur Ploterstellung
NASTRAN hat die Möglichkeit folgende Arten von PLOTS zu erstellen:
- Undeformed geometric projections of the structural model.
- Static deformation of the structural model by either displaying the deformed shape (alone or superimposed on the undeformed shape), or displaying the displacement vectors at grid points.
- Modal deformations resulting from real or complex eigenvalue analy- sis.
- Complex modes of flutter analysis may be plotted for any user- chosen phase lag.
- Deformation of the structural model for transient response or fre- quency response.
- X-Y graphs.
- Contour plots of displacements, temperature and stress.
Einzelheiten sind im User Manual beschrieben.
Beispiel eines NASTRAN Jobs mit Plotausgabe:
cat >example3.dat <<%% NASTRAN PROJECT 'A SIMPLE PROBLEM' TIME 1 SOL SESTATICS CEND TITLE = EXAMPLE3 (A ONE ELEMENT PROBLEM WITH PLOTS) LOAD = 11 DISPLACMENTS = ALL OUTPUT(PLOT) CSCALE=1.5 $ IM NASPLOT KOMMANDO SCALE_OF_CHAR. PLOTTER NAST $ NASTRAN GENERAL PURPOSE PLOTTER. VIEW 90.0,9.0,0.0 SET 1= BEAM $ ALLE BEAMS. PEN 1 COLOR CDU $ NUR MELDUNG IM PEN 2 COLOR SPD $ OUTPUT FILE PEN 3 COLOR GRUENE $ KEINE STIFTANWAHL PEN 4 COLOR FDP $ !!!!!!!!!!!!!!!!! FIND SCALE , ORIGIN 5 , SET 1 PLOT SET 1 , ORIGIN 5 , LABEL BOTH , SYMBOL 3, PEN 2 BEGIN BULK CBEAM,1,1,10,20,0.,1.,0. FORCE,11,20,,100.,1.,.8,1. GRID,10,,0.,0.,0.,,123456 GRID,20,,10.,0.,0. MAT1,100,1.+7,,.3 PBEAM,1,100,1.,.08,.064,,.1 ENDDATA %% nastran jid=example3
Übersetzen des NASTRAN Graphikfiles ins Postscript-Format
SYNTAX: plotps input-plot-file(.neu/.plt) format=(binary,neutral) weitere Parameter: Default: begin=first-frame-to-plot 1 cscale=character-scale-factor 1.0 dump=(no,yes) no end=last-frame-to-plot 999999 format=(binary,neutral) binary height=page-height 10.0 output=output-ps-file name.ps rotate=(automatic,no,yes) automatic s width=page-width 7.5
NASTRAN Beispielsammlung
In den Verzeichnissen demo, tpl (test problem library) und archive sind ca. 1000 Beispiele von NASTRAN Eingabedatensätzen enthalten. Ein Teil der Probleme ist im NASTRAN VERIFICATION PROBLEM MANUAL bzw. im NASTRAN DEMONSTRATION PROBLEM MANUAL beschrieben. Auch die hier mit "example1" bis "example6" bezeichneten Beispiele sind in der demo aufgeführt, ebenso Beispiele aus den NASTRAN-Manualen und Handbüchern. Eine Übersicht über die Bespiele erhält man mit:
cat $DEMO_LIB/demoidx.dat cat $TPL_LIB/tplidx.dat cat $ARCHIVE/archive.idx
Zur Beachtung:
Zahlreiche Beispiele verwenden noch die MSGMESH-Syntax. MSGMESH ist ein in NASTRAN integrierter Preprozessor, der die Netz-Generierung mit Hilfe vom Benutzer bereitgestellter Beschreibungen von ein-, zwei oder dreidimensionalen Gebieten vornimmt. Mit der Einführung moderner interaktiver Preprozessorsysteme wie PATRAN und MSC/XL ist aus Benutzersicht MSGMESH weitgehend überflüssig geworden. Zahlreiche Beispiele verwenden jedoch noch die MSGMESH-Befehle, da die Syntax eine sehr kompakte Schreibweise für Netzgenerierungsbefehle zuläßt.
Pre-/Postprozessoren
Zielsetzung von PATRAN
PATRAN ist ein interaktives Programmsystem für das rechnerunterstützte Entwerfen und Berechnen mechanischer Bauteile. PATRAN ermöglicht es, die Eingabedaten für komplexe Berechnungsprogramme schneller, einfacher und weniger fehlerbehaftet zu erstellen. Durch relativ einfache Befehle, die einer gemeinsamen Syntax unterliegen, wird die Geometrie eines Bauteiles mathematisch beschrieben und in einer Datenbank abgespeichert. Bauteileigenschaften, wie z.B. Volumen, Schwerpunkt, Trägheitsachsen und -momente, sowie das Gewicht bei Angabe des verwendeten Materials können von PATRAN berechnet werden. Vor allem bei größeren Konstruktionsvorhaben sollte auf die Verwendung von PATRAN nicht verzichtet werden.
Schnittstelle zu PATRAN
Die Daten für PATRAN werden mit Hilfe des OUTPUT2-Moduls in binärer Form bereitgestellt. Die Weiterverarbeitung der binären OUTPUT2-Daten erfolgt an einer SUN- Workstation erfolgen. Die Bereitstellung der binären NASTRAN-Output2-Ergebnisdaten erfolgt auf unterschiedliche Arten:
- Bei den STRUCTURED SOLUTION SEQUENCES ist die Schnittstelle zu PATRAN voll in die Lösungsequenzen integriert; der Benutzer muß hier nur noch:
PARAM,POST,-1 PARAM,DBCOVWRT,NO
in der BULK DATA Section angeben. - Bei den UNSTRUCTURED SOLUTION SEQUENCES stehen für fast alle Solution Sequences spezielle RIGID FORMAT ALTERS bereit; die Einbindung in die Executive Control Section erfolgt mit:
SOL xx $ xx: Nummer der Solution Sequence COMPILE SOLxx SOUIN=MSCSOU NOLIST NOREF $ vor xx kein Blank ! RFALTER RFxxD66 $ aus RFA-Library laden
In der BULK DATA Section muss ebenfalls:PARAM,POST,-1 PARAM,DBCOVWRT,NO
angegeben werden.
Voreinstellung ist, daß alle Datenblöcke, für die Ausgabeoperationen in der CASE CONTROL Section definiert werden, auch herausgeschrieben werden. Durch Setzen einer PARAM-Directive in der Bulk Data Section kann jedoch das Herausschreiben einzelner Datenblöcke verhindern.
Case Control | PARAM | Default | Erläuterungen -------------+-------+---------+----------------------- DISP | OUG | YES | Displacements ELSTRESS | OES | YES | Element Stress STRAIN | OEE | YES | Element Strain ESE | OESE | YES | Element Strain Energy ELFORCE | OEF | YES | Element Forces SPCFORCE | OQG | YES | SPC Forces GPSTRESS | OGPS | YES | Grid Point Stress GPFORCE | OGPF | YES | Grid Point Forces
Wenn der Benutzer keine weiteren Angaben macht, werden bei den meisten Solution Sequences die Verschiebungen im BASIC-Koordinatensystem ausgegeben. Mit:
PARAM,OUGCORD,LOCAL
kann erreicht werden, daß die Verschiebungen im lokalen Koordinatensystem ausgegeben werden. Der Benutzer kann dann bei der Ergebnisauswertung mit PATRAN folgende Angaben machen:
SET,RESCORD,LOCAL
Standardmäßig werden von NASTRAN die OUTPUT2-Files als fort.12 abgelegt. Mittels eines ASSIGN-Statements in der Filemanagement-Section kann der Benutzer hierfür einen anderen physikalischen Filenamen spezifizieren:
ASSIGN OUTPUT2='<jid>.f12' UNIT=12 STATUS=UNKNOWN
In der DEMO LIBRARY sind als "example5" und "example6" Beispiele für die Verwendung der NASTRAN-PATRAN-Schnittstelle aufgeführt. Weitere Einzelheiten erhält man auf der PATRAN-Seite des LRZ.
Beispiel für das Arbeiten mit PATRAN und NASTRAN
Die folgenden Angaben skizzieren den Programmablauf mit PATRAN und NASTRAN. Weitere Informationen auf der PATRAN-Seite des LRZ.
- PATRAN aufrufen, Modell erstellen, Neutralfile erstellen.
- NASTRAN Eingabefile erstellen
- Ggf. Modifikationen an dieser Datei vornehmen, z.B. FILE MANAGEMENT, EXECUTIVE CONROL, und CASE CONTROL einfügen.
- Bei den UNSTRUCTURED SOLUTION SEQUENCES sollten die FILE MANAGEMENT STATEMENT und die EXECUTIVE CONTROL STATEMENT etwa wie folgt aufgebaut sein:
NASTRAN ASSIGN OUTPUT2='test.f12' UNIT=12 STATUS=UNKNOWN PROJECT 'A SIMPLE PROBLEM' TIME 1 SOL 24 $ UNSTRUCTURED SOLUTION SEQUENCE 24 (STATICS) COMPILE SOL24 SOUIN=MSCSOU RFALTER RF24D66 CEND
Bei den STRUCTURED SOLUTION SEQUENCES etwa wie folgt:NASTRAN ASSIGN OUTPUT2='test.f12' UNIT=12 STATUS=UNKNOWN PROJECT 'A SIMPLE PROBLEM' TIME 1 CEND
Falls die Zeile mit ASSIGN fehlt, werden die Ergebnisfiles für PATRAN nach fort.12 bzw. ftn12 geschriebenIn der BULK DATA SECTION sollten in beiden Fällen noch folgende Statements stehen:
PARAM,POST,-1 PARAM,DBCOVWRT,NO
- Der Start des NASTRAN Programms erfolgt mit:
nastran jid=test
Danach stehen die binären Ergebnisse auf test.f12 - PATRAN aufrufen und die Ergebnisse auswerten
Dokumentation
Auf die Dokumentation kann man mittels des Kommandos:
$READ_DOC
zugreifen.
Kursmaterial zu MSC/NASTRAN und MSC/Patran
Die MacNeal-Schwendler Corp. stellt auf ihrer Homepage unter dem Namen "Application Examples" eine Fülle von Seaminarunterlagen, Workbooks und Tutorials sowie die dazugehörigen Dateien mit Übungsbeispielen zur Verfügung. Das Material is zum einen nach Kursen, aber auch nach speziellen Aufgabenbereichen wie Geometrieerstellung, Vernetzung, Randbedingungen etc. organisiert. Wegen der begrenzten Übertragungsrate in die USA wurde der gesamte Komplex auf den WWW-Server der Universität Karlsruhe übertragen. Alle Unterlagen liegen im PDF-Format vor und können ausgedruckt werden.
Betreuung
Wenn Sie Fragen wegen eines Fehlers bei einem NASTRAN-Lauf haben, so halten Sie bitte folgende Informationen bereit:
NASTRAN Eingabefile NASTRAN Ausgabefile (".f06") NASTRAN Execution Summary (".f04") System Logfile (".log")
Mit Fragen, Anregungen und Wünschen wenden Sie sich bitte an den Support.